Renovierte Bittner-Orgel erhielt den kirchlichen Segen

Endlich war es soweit, nach einer doch relativ kurzen Restaurierungszeit von etwa 6 Wochen wurde die historische Bittner-Orgel aus dem Jahre 1907 wieder in den Dienst der Kirchenmusik gestellt. Im Rahmen eines Festgottesdienstes erhielt sie von Ortspfarrer Johannes Trollmann den kirchlichen Segen. In seiner Begrüßung sprach Pfarrer Trollmann von einem sehr frohen Ereignis, denn nach den Wochen des Wartes, dürfen wir die renovierte Orgel heute mit dem kirchlichen Segen wieder ihrer Bestimmung übergeben.  Die Orgel, so der Pfarrer, gilt als die Königin der Instrumente und hat in der Kirche einen ganz besonderen Stellenwert.  Wir bitten Gott um seine Hilfe, dass mit ihr auch unsere Herzen den Herrn loben und preisen und wir bei den Gottesdiensten und Andachten  Kraft finden für unser christliches Leben. Er sprach darüber, dass eine lebendige Pfarrgemeinde durch das Feiern eines festlichen Gottesdienstes mit Leben erfüllt wird und dass die Kirchenorgel dabei einen wesentlichen Anteil hat. Die Bittner-Orgel wurde 1964 in die Pfarrkirche St. Ägidius eingebaut. Im Eichstätter Kurier vom Dezember 1964 (Vieracker) war damals folgender Text zu lesen. Dem schmucken Kirchlein von Erkertshofen, dereinst eine Filiale von Emsing, sieht man sein Alter nicht an. Immer prangt es sauber in herrlichem Blumenschmuck. Besonders wertvoll ist die Holzplastik mit den vierzehn Nothelfern über dem Tabernakel. Im Jahre 1771 wurde eine Orgel in das Gotteshaus eingebaut. Sie wurde aus der Frauenkirche in Eichstätt übernommen. Etwa 100 Jahre später wurde eine neue Orgel von der Firma Bouthilier aus Öttingen angeschafft. Nach weiteren 100 Jahren, also in der Jetztzeit, entspricht diese Orgel mit acht Registern nicht mehr den Anforderungen der Zeit. Es bedarf einer Kraftanstrengung, um die Tasten drücken zu können. So erwogen die Erkertshofener, eine andere Orgel anzuschaffen. Da es mit den Finanzen der Kirchenstiftung nicht allzu rosig steht, war guter Rat teuer. Aber ein nichtgenannter Spender kaufte die ehemalige Orgel von Titting.   Dieses Instrument wurde von der Orgelbaufirma Bittner aus Eichstätt im Jahre 1907 gebaut. Es hat zwei Manuale und zehn Register. Zu Pfingsten des Jahres 1950 wurde die Orgel aus der alten Kirche von Titting entfernt und im Pfarrhof aufgehoben. Durch die Lagerung hat das Instrument in keiner Weise Schaden gelitten. Es wird sicher noch viele Jahre gute Dienste leisten. In diesen Tagen war die Firma Bittner mit dem Einbau beschäftigt. Der Platz auf der kleinen Empore reicht gerade aus. Der Spieltisch musste allerdings seitlich angebracht werden. Der Wiednbauer, Jakob Templer, stiftete in letzter Minute noch einen Elektromotor für das Gebläse. Am Sonntag wurde die neue Orgel nun ihrer Bestimmung übergeben. Nicht zu vergessen ist Josef Pfaller, der schon seit vielen Jahren den Organistendienst versieht. Er freut sich mit seinen orgelbegeisterten beiden Söhnen am meisten über diese neue Kirchenorgel. Der Renovierung war nun ein langer Entscheidungsprozess vorangegangen, bis die Firma Orgelbau Sandtner aus Dillingen mit der Ausführung der Arbeiten beauftragt wurde. Die Orgel mit ihren 532 Pfeifen wurde dabei komplett zerlegt und alle defekten und nicht mehr reparablen Teile unter Anwendung der Praktiken des damaligen Erbauers ausgewechselt. Eine fehlende Registerwippe wurde erneuert, die Bleirohre gereinigt, die Pneumatik reguliert und justiert. Defekte pneumatische Funktionsteile und Dichtungen aus Leder und Messing wurden ausgewechselt. Zur Verbesserung  der Stimmhaltung wurde ein neuer Ansaugkanal eingebaut, damit die benötigte Luft aus dem Kirchenraum und nicht mehr unter dem Kirchendach angesaugt wird. Bauseits wurde die Balgkammer unter dem Dach isoliert und ein Durchbruch für den Ansaugkanal geschaffen.  Sichtlich erfreut war auch der Organist der Pfarrei, Simon Weiß, der nach der Segnung die renovierte Orgel wieder in ihrer vollen Pracht erklingen lies.

Beim Sonntagsgottesdienst segnete Pfarrer Johannes Trollmann die renovierte Bittner-Orgel in der Pfarrkirche St. Ägidius in Erkertshofen.